Zahl des Monats Dezember: 4 Jahre
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Eigenkapital, das zumindest die Kaufnebenkosten abdeckt, ist in der Regel Voraussetzung, um ein Bankdarlehen für den Kauf einer Immobilie zu erhalten. Von diesen Kaufnebenkosten entfällt vielerorts ein Mammutanteil auf die Grunderwerbsteuer. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft kommt zu dem Ergebnis, dass Paare in Deutschland allein für die Grunderwerbsteuer im Durchschnitt 4 Jahre sparen müssen – für Berlinerinnen und Berliner sind es sogar 10 Jahre und 5 Monate.
Um sich ein Eigenheim leisten zu können, müssen Paare in Deutschland nach Berechnungen des IW Köln derzeit durchschnittlich 7,4 Jahreshaushaltseinkommen aufbringen. In den Städten sind es im Durchschnitt 10, in den Landkreisen 5,9 Jahreshaushaltseinkommen. Doch die Höhe dieser Investition, die ja meist durch ein Bankdarlehen finanziert wird, ist oft gar nicht das größte Hindernis, das dem Traum von den eigenen vier Wänden im Wege steht. Das Hauptproblem ist in den meisten Fällen fehlendes Eigenkapital.
Gerade dieses für den Erwerb von Wohneigentum erforderliche Startkapital ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Verantwortlich dafür ist eine Kombination von gestiegenen Immobilienpreisen und Erhöhungen der Grunderwerbsteuern in vielen Bundesländern. Bis auf Bayern und Sachsen, wo der ursprüngliche Grunderwerbsteuersatz von 3,5 Prozent des Immobilienpreises bis heute beibehalten wurde, haben alle Bundesländer seit 2006 den Steuersatz erhöht – teilweise mehrfach. In Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Thüringen und Brandenburg liegt die Grunderwerbsteuer mittlerweile bei stattlichen 6,5 Prozent des Kaufpreises.
Die von der Studie errechnete Anspardauer für die Grunderwerbsteuer – 4 Jahre im Durchschnitt, 8 bis 10 Jahre in Städten wie Wiesbaden, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Potsdam, und nahezu 11 Jahre in Berlin – beruht auf der Annahme, dass Paare mit durchschnittlichem Einkommen monatlich etwa 10 Prozent ihres Einkommens beiseitelegen können, um sie für den Kauf eines Eigenheims bzw. für die Grunderwerbsteuer, die dabei anfällt, zu sparen.
Und nicht zu vergessen: zur Grunderwerbsteuer hinzu kommen ja auch noch andere Kaufnebenkosten, die sich zusätzlich noch auf weitere 5 bis 6 Prozent des Kaufpreises summieren. Für viele Menschen eine deutlich zu hohe Hürde. Was helfen könnte, um den Zugang zum Wohneigentum vor allem für jüngere Haushalte zu erleichtern, wäre eine Reduzierung der Grunderwerbsteuer speziell für den Ersterwerb einer selbstgenutzten Immobilie.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.iwkoeln.de/studien/pekka-sagner-vier-jahre-sparen-fuer-die-grunderwerbsteuer.html
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